Gala im Theaterhaus

Osiel Gouneo bringt sein Buch „Black Romeo“ zum Tanzen

Osiel Gouneo ist einer der wenigen schwarzen Solisten in der europäischen Ballettszene. Nun bringt er seine Autobiografie „Black Romeo“ auf die Bühne. Was ist im Theaterhaus zu sehen?

Osiel Gouneo in „Schmetterling“, einem Ballett von Paul Lightfoot und Sol León

© Bayerisches Staatsballett/Nicholas MacKay

Osiel Gouneo in „Schmetterling“, einem Ballett von Paul Lightfoot und Sol León

Von Andrea Kachelrieß

Lesung trifft Ballett: In einem ungewöhnlichen Format stellt sich Osiel Gouneo, Erster Solist des Bayerischen Staatstheaters, in Stuttgart vor. Am 1. Dezember bringt der schwarze Kubaner für eine Gala im Theaterhaus nicht nur sein Buch „Black Romeo“ mit, das Rassismus in der weißen Ballettwelt benennt.

Bewegung in die Lesung, die Gouneos Co-Autor Thilo Komma-Pöllath übernehmen wird, bringt Gouneo mit zwei Kolleginnen des Bayerischen Staatsballetts. Die beiden Ersten Solistinnen Laurretta Summerscales und Ksenia Shevtsova setzen mit Osiel Gouneo die Idee um, dessen Autobiografie zu vertanzen.

Zu sehen werden zentrale Pas de deux aus den Werken sein, die Gouneos Weg als Tänzer prägten. Aus „Spartakus“ zum Beispiel; in der Rolle des Sklavenrebellen gelang dem Afro-Kubaner der internationale Durchbruch. Oder aus John Crankos „Onegin“, einer Rolle, mit der Gouneo sowohl „Superheldengefühle“, wie er schreibt, als auch tiefe Demütigungen verbindet, war er doch in Oslo mit seiner Partnerin bei Proben vom Ballettmeister des Cranko-Erben schlicht übergangen worden.

Duett mit Ehefrau und Partnerin

Solche Höhen und Tiefen auf dem Weg an die Spitze der europäisch geprägten, weißen Welt des Balletts wollen Lesung wie Tanz nachvollziehbar machen. Mit dabei ist mit Maria Daniela González Muñoz auch die Frau Osiel Gouneos, zusammen tanzen sie ein modernes Duett des Choreografen Julian Nicosia. Ein Gespräch zwischen Thilo Komma-Pöllath und „Black Romeo“ Osiel Gouneo soll die Gala beschließen.

Info

Termin„Black Romeo“: Osiel Gouneo & Friends tanzen am 1. Dezember um 20 Uhr im Theaterhaus. Tickets kosten zwischen 30 und 60 Euro.

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Erstellt:
20. November 2024, 15:38 Uhr

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