Mallorca

Schuldspruch im Prozess um Tod eines Deutschen

Der Tod des 20-Jährigen auf der spanischen Baleareninsel Mallorca beschäftigt das Gericht weiter: Die beiden Angeklagten werden zwar für schuldig befunden, das Strafmaß steht aber noch aus.

Die Angeklagten lernten den Ermordeten wohl in der Nähe des Ballermann kennen. (Symbolbild )

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Die Angeklagten lernten den Ermordeten wohl in der Nähe des Ballermann kennen. (Symbolbild )

Von red/dpa

Für die Mehrzahl der Geschworenen im Landgericht Palma auf der spanischen Ferieninsel Mallorca ist die Sache klar: Zwei Spanier tragen Schuld am Tod eines deutschen Urlaubers im Oktober 2022, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur nach Verkündung der Entscheidung des Geschworenengerichts vor Ort berichtet. 

Die große Frage, die die Richter nun klären müssen: War es Mord oder Totschlag? Genau das wird dann die Höhe des Strafmaßes bestimmen. Wann es verkündet wird, ist nicht bekannt. „Es gibt nur Verlierer in diesem Prozess“, sagte der Vater des 20-Jährigen aus Nordhessen beim Verlassen des Gerichts in einem Video, das die „Mallorca Zeitung“ veröffentlichte. Er bedankte sich demnach für die Arbeit der Ermittler und des Gerichts.

Tod durch Überfahren

Den beiden Angeklagten war vorgeworfen worden, den Deutschen am späten Abend des 8. Oktober 2022 in der Nähe der Feiermeile Ballermann in Palma auf der Straße angetroffen, in ihrem Lieferwagen mitgenommen und ihn später auf der Flughafen-Autobahn aus dem Wagen geworfen zu haben. Dieses Szenario sah die Mehrheit der neun Geschworenen als erwiesen an. Die beiden Spanier selbst hatten vor Gericht beteuert, der junge Mann sei selbst aus dem Wagen gesprungen. 

Der Tod des Deutschen sei dann sehr wahrscheinlich durch Überfahren verursacht worden, hatten Forensiker im Zeugenstand ausgesagt. Ein nachfolgender Autofahrer war über den Urlauber gerollt, was demnach zu den tödlichen Verletzungen führte. 

Staatsanwaltschaft ging von Mord aus

Die Staatsanwaltschaft und auch die Anwälte der Familie des Urlaubers gingen von Mord aus und forderten je 25 Jahre Haft für die beiden Angeklagten. Sollte die Tat nun als Totschlag gewertet werden, fordern sie 15 Jahre Haft. Die Ermittler vermuteten als Motiv, dass die beiden Spanier den betrunkenen Deutschen ausrauben wollten. Der Urlauber hatte den Gerichtsakten zufolge 2,41 Promille Alkohol im Blut.

Ein Zeuge, der in einem Auto hinter dem Lieferwagen saß, hatte vor Gericht ausgesagt, gesehen zu haben, wie eine Person „wie ein Sack Kartoffeln“ auf die Fahrbahn fiel. Er hatte die Ermittler überhaupt erst auf die Spur eines weißen Lieferwagens gebracht, was schließlich ein Jahr nach dem Vorfall - im Oktober 2023 - zur Festnahme der beiden Spanier führte. Ursprünglich waren die Ermittler von einem Unfall ausgegangen.

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Erstellt:
12. Dezember 2024, 16:28 Uhr

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