Insekten
Schwarze Marienkäfer mit roten Punkten
Über 70 Marienkäferarten gibt es in Deutschland und alle fressen Läuse und ähnliche Kleininsekten. Was aber hat es mit den schwarzen Marienkäfern mit roten Punkten auf sich?
Von Matthias Kemter
Jedes Jahr im Oktober und November machen sich Marienkäfer auf die Suche nach geeigneten Winterquartieren. Nicht selten landen sie dabei in Schwärmen auf Balkongeländern, an Hauswänden und Fensterrahmen. Wer genauer hinschaut, erkennt, wie unterschiedlich Marienkäfer sein können. Das liegt vor allem an der Artenvielfalt in Deutschland. Auf über 80 Arten wird laut NABU die Arten-Vielfalt in Deutschland geschätzt.
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Was sind schwarze Marienkäfer mit roten Punkten?
Viele Marienkäferarten sind in ihrem Aussehen variabel, was die Bestimmung erschwert. Dieselbe Art kann in verschiedenen Muster-Varianten bis hin zu einer schwarzen Färbung mit roten Punkten auftreten.
Während Arten wie der eher seltene Schildlaus-Marienkäfer von Haus aus eine schwarze Färbung haben, haben andere Arten mal mehr und mal weniger schwarze Varianten in ihrer Art. Besonders variantenreich sind in Deutschland der Zehnpunkt- und der Zweipunkt-Marienkäfer sowie der asiatische Harlekin-Marienkäfer (1).
Besonders wandelbar ist der asiatische Vertreter. Am häufigsten zeigt sich der Harlekin mit orangener oder dunkelroter Färbung, auf der sich bis zu 19 schwarze Punkte befinden. Sind diese besonders groß und zahlreich, können sie miteinander verschmelzen, sodass die Schwarzfärbung der roten deutlich überwiegt.
Melanistische Marienkäfer
Marienkäfer können auch sogenannte melanistische Varianten hervorbringen, welche schwarze Flügeldecken und orangene oder rote Punkte haben. Beim Zweipunkt-Marienkäfer sind so etwa 15 Prozent der Käfer gefärbt. Diese Variationen haben auch eine evolutionsbiologische Bedeutung. Da sie durch ihre schwarze Farbe mehr Wärme aufnehmen können, steigt bei den wechselwarmen Tieren mit der Temperatur auch der Stoffwechsel. Das schafft Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite können sich die schwarzen Tiere so besser fortpflanzen (die rote Form der Marienkäfer ist zudem auch rezessiv(2)), auf der einen Seite haben sie im Winter eine erschwerte Winterstarre. Die Folge ist, dass je nach Umweltbedingungen eine Variante mehr Vorteile hat und die Nachteile der anderen ausgleichen kann. So bilden die schwarzen Marienkäfer-Varianten eine wichtige genetische Reserve, um schwankenden Umweltbedingungen entgegenzutreten.