SG Sonnenhof: Arbnor Nuraj ist eine feste Größe in der Defensive

Seit dieser Saison trägt der Innenverteidiger das Trikot des Fußball-Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach. Davor hat er lange beim SSV Reutlingen gespielt. Ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub gibt es am morgigen Samstag um 14 Uhr im Heimspiel in der Arena im Fautenhau.

Arbnor Nuraj gibt in der Innenverteidigung die Kommandos. Foto: Alexander Becher

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Arbnor Nuraj gibt in der Innenverteidigung die Kommandos. Foto: Alexander Becher

Von Heiko Schmidt

13 Oberliga-Partien hat die SG Sonnenhof Großaspach bislang in der laufenden Runde absolviert. In zwölf Begegnungen stand Arbnor Nuraj in der Startelf, elf davon absolvierte er die kompletten 90 Minuten. Einmal gönnte Trainer Pascal Reinhardt dem groß gewachsenen Innenverteidiger eine Verschnaufpause. „Das war in Oberachern“, sagt Arbnor Nuraj. Der 23-Jährige kehrte aber dann wieder in die Großaspacher Anfangsformation zurück. Aus dieser ist er in seiner derzeitigen Verfassung auch kaum wegzudenken. In der Viererabwehrkette der SG spielt er mal den rechten und mal den linken Innenverteidiger. „Es läuft sehr gut“, freut sich der Fußballer, der auch seinen Anteil daran hat, dass die Großaspacher die Oberliga-Tabelle anführen und auf einem guten Weg in die Regionalliga sind.

Das wäre auch ein Vorhaben von ihm, denn: „Mein Ziel ist es, so hoch wie möglich zu spielen.“ Allerdings bleibt er mit beiden Beinen auf dem Boden. „Ich sehe meine Chancen nicht so hoch, langfristig ins Profigeschäft zu kommen.“ Arbnor Nuraj kam nämlich in der Jugend nicht in den Genuss, bei einem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) gespielt zu haben. „Meine fußballerische Qualität ist nicht nicht ganz so gut“, gibt er ehrlich zu. „Ich komme stark über die Mentalität, Disziplin, Zielstrebigkeit und Übersicht.“ Das sind die Stärken des Innenverteidigers, der in Zweikämpfen gerne die gegnerischen Spieler abkocht. Viel davon hat er im SG-Trikot schon gezeigt.

Defensivmann will seineTorgefährlichkeit öfter zeigen

Allerdings sieht der 1,94 Meter große Fußballer auf der anderen Seite noch Verbesserungspotenzial. Aufgrund der meist offensiven Spielweise der Großaspacher werden einfache Fehler in der Defensive schnell bestraft. „Die gilt es, noch mehr abzustellen.“ Außerdem möchte er seine Torgefährlichkeit bei Standardsituationen ausspielen. „Aufgrund meiner Größe sollte das möglich sein.“ Ein Tor hat Arbnor Nuraj in dieser Saison schon erzielt. Das gelang ihm beim 4:0-Erfolg in Ravensburg. „Ich will an mein Maximum kommen und einen Schritt nach vorne machen.“

Die Voraussetzungen dafür sieht der 23-Jährige in Großaspach optimal. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden und habe mich eingelebt.“ Der Defensivmann ergänzt: „Ich bereue es auf keinen Fall, den Schritt gemacht zu haben.“ Der Verteidiger kam im Sommer vom SSV Reutlingen in den Fautenhau. Und den bezeichnet er als seinen Heimatverein. Zwar hat Arbnor Nuraj in Kusterdingen mit dem Fußballspielen begonnen sowie in der frühen Jugend unter anderem in Rottenburg gekickt, aber ab der A-Jugend war er für den SSV Reutlingen am Ball, vier Jahre davon im Aktivenbereich. Jedoch blieb der Verteidiger dabei nicht von Verletzungen verschont. „Anfang 2022 habe ich mir das Kreuzband gerissen.“ Es folgte eine Pause von etwa einem Jahr. „ Das war eine schwierige Zeit“, blickt Arbnor Nuraj zurück. „Ich bin froh, dass ich diese Zeit hinter mir gelassen habe. Ich bin mit viel Biss stärker zurückgekommen.“ In der vergangenen Saison kam er immerhin noch auf 14 Einsätze im Reutlinger Trikot.

Doch dann kam die Anfrage für einen Wechsel aus Großaspach. „Die Rahmenbedingungen stimmen, deshalb habe ich es gemacht.“ Auch die Ergebnisse sind bislang im Großen und Ganzen in Ordnung. „Unser Saisonstart war mit sechs Siegen und einem Unentschieden überragend.“ Dann ließ sein Team etwas Federn, führt aber weiterhin die Oberliga-Tabelle an. „Es ist schwer zu sagen, woran es zuletzt lag. Ich bin aber guter Dinge, dass wir wieder eine Serie wie zu Beginn der Saison starten.“

Am Zusammenhalt im SG-Team fehlt es auf jeden Fall nicht. Arbnor Nuraj wohnt weiter im Raum Reutlingen und bildet eine Fahrgemeinschaft zum Training und zu den Spielen mit Bleart Dautaj, Lucas Wöhrle und Anthony Mbem- Som Nyamsi. „Es macht riesig Spaß.“ Arbnor Nuraj lernt auch viel von den erfahrenen Spielern in der Mannschaft wie zum Beispiel Kapitän Volkan Celiktas, Mittelfeldmann Marius Kunde, Torhüter Maximilian Reule und Stürmer Dominik Salz und fühlt sich also rundum wohl.

Nicht nur deshalb blickt er zuversichtlich der kommenden Oberliga-Partie entgegen. In diesem geht es morgen gegen seinen Ex-Verein SSV Reutlingen. „Es ist ein besonderes Spiel für mich und keines wie jedes andere“, macht der 23-Jährige klar. In seiner Zeit an der Kreuzeiche haben sich viele Freundschaften zu Spielern und Verantwortlichen gebildet, zum Beispiel zu Torwart Enrico Piu. Diese ruhen aber bis morgigen Match. „Ich will mich auf mein jetziges Team und meine Leistung konzentrieren“, sagt der Verteidiger.

Natürlich hat er den Weg der Reutlinger in dieser Saison verfolgt. „Es gab wieder einen großen Umbruch im Kader.“ Das mag vielleicht auch ein Grund dafür sein, dass der frühere Zweitligist momentan lediglich auf Tabellenplatz zwölf steht und sich wie in der vergangenen Saison vorrangig auf den Ligaverbleib konzentrieren sollte. Darauf wollen die Großaspacher aber morgen keine Rücksicht nehmen, auch Arbnor Nuraj nicht. Er möchte mit seinem Team einen Sieg einfahren, um weiterhin an der Tabellenspitze zu bleiben.

SG-Fußballer setzt nicht nur auf Sport, sondern studiert auch

Nicht nur auf das Sportliche konzentriert sich Arbnor Nuraj. Er hat nämlich seinen Bachelor für Betriebswirtschaftslehre in Immobilienwirtschaft gemacht und arbeitet derzeit in Teilzeit. Zudem beginnt er am heutigen Freitag sein Master-Studium zum Manager im Immobiliengeschäft. Er hat also viel vor, um alles in Zukunft unter einen Hut zu bekommen. Das macht aber auch deutlich, dass der 23-Jährige einige Ziele im Beruf und auch im Fußball hat. Bei den Letztgenannten sieht es sehr gut aus. Und wenn der Innenverteidiger von weiteren Verletzungen verschont bleibt, dann sollte es mit seinen Zielen durchaus klappen. Seinen Teil will er auf jeden Fall dazu beitragen, dass eine Etage nach oben geht.

Coach fordert mehr Konstanz

Das sagt der Trainer „Die Niederlage in Bissingen war unnötig und definitiv vermeidbar. Wir haben das Ganze aufgearbeitet und unsere Schlüsse daraus gezogen. Fakt ist, dass wir es dem Gegner nicht so leicht machen dürfen, gegen uns Tore zu schießen“, so SG-Coach Pascal Reinhardt zum 1:2 zuletzt beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen. Sein Ausblick zum morgigen Match lautet: „Gegen den SSV Reutlingen liegt es einzig und allein an uns, wie diese Partie ausgeht. Wir müssen uns voll und ganz auf uns selbst sowie unser Spiel fokussieren. Nach den Auf und Abs in den vergangenen Wochen wollen wir nun wieder eine gewisse Konstanz im positiven Sinne reinbekommen und am Samstag für den geleisteten Aufwand dann auch gerecht belohnen.“

Der Gegner Mit 14 Punkten aus den bisherigen 13 Spielen belegt der SSV Reutlingen den zwölften Platz. Dabei wartet das Team von Coach Maik Stingel seit vier Spielen auf einen Sieg und musste sich am vergangenen Spieltag mit 0:1 zu Hause gegen die TSG Backnang geschlagen geben. In der vergangenen Spielzeit 2022/23 entschied die SG jeweils beide Duelle für sich. Das Hinspiel gewannen die Aspacher in Reutlingen mit 1:0, das Rückspiel in der Arena im Fautenhau endete mit 2:1 für die SG.

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Erstellt:
20. Oktober 2023, 06:00 Uhr

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