SG wartet weiter auf den fünften Saisonsieg

Im dritten Vergleich zwischen Aspachs Regionalliga-Fußballern und dem FC Gießen gibt es das dritte Mal ein 1:1. Dabei erzielt die SG Sonnenhof zwar das 1:0, doch der Treffer von Steven Lewerenz reicht am Ende nicht, weil in der Defensive erneut kräftig gepatzt wird.

Gestolpert, aber nicht ganz zu Fall gekommen: David Hummel und die SG Sonnenhof. Gegen Gießen reichte es Großaspach nur zu einem Punkt. Wie bei der Niederlage in Aalen gelang es der Elf aus dem Fautenhau nicht, eine knappe Führung ins Ziel zu bringen. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Gestolpert, aber nicht ganz zu Fall gekommen: David Hummel und die SG Sonnenhof. Gegen Gießen reichte es Großaspach nur zu einem Punkt. Wie bei der Niederlage in Aalen gelang es der Elf aus dem Fautenhau nicht, eine knappe Führung ins Ziel zu bringen. Foto: T. Sellmaier

Von Uwe Flegel

Die vierte Niederlage in Folge haben Großaspachs Regionalliga-Fußballer verhindert. Den fünften Saisonsieg hat die SG Sonnenhof gestern Abend gegen den FC Gießen allerdings auch nicht geschafft. 1:1 hieß es am Ende des Heimduells gegen den Tabellenletzten aus der hessischen Universitätsstadt. Wenigstens ein Punkt, sagen die einen. Insgesamt herzlich wenig dabei rumgekommen, so urteilen andere.

Aspachs Trainer Steffen Weiß hatte eine klare Meinung. „Ich ärgere mich über das Spiel gegen Gießen, weil es zwei Punkte mehr hätten sein können, aber ich ärgere mich auch noch über das, was vor drei Tagen in Aalen gelaufen ist.“ Die Rechnung des 33-jährigen Coaches: „Jetzt haben wir aus diesen beiden Partien gerade mal einen Zähler, dabei hätten es vier oder gar sechs Punkte sein können.“ Stimmt, ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Denn fast wäre die Elf aus dem Fautenhau gegen das Schlusslicht aus Hessen gestern Abend mit völlig leeren Händen dagestanden. Acht Minuten vor Schluss hatte Donny Bogicevic die große Chance zum zweiten Treffer für Gießen. Frei vor Maximilian Reule scheiterte der Gästeangreifer aber am SG-Torwart.

Ob ein Gießener Sieg verdient gewesen wäre, darüber lässt sich trefflich streiten, doch gejuckt hätte das bei den Hessen wohl keinen. Wobei das Kellerkind auch mit dem verdienten Teilerfolg gut leben konnte. Es war das dritte 1:1 zwischen beiden Vereinen im dritten Aufeinandertreffen. Und es war aus Aspacher Sicht ein durchaus unnötiges Unentschieden. Denn nach 55 Minuten hatte die SG die verdiente Führung erzielt, als Steven Lewerenz nach einem ganz feinen Zuspiel von Can Karatas den Ball aus acht Metern zum 1:0 über die Linie schlenzte.

Aspach gibt die hart erkämpfte Führung nur wenig später wieder leichtfertig her.

Der Vorsprung war hart erarbeitet und wurde rund zehn Minuten später geradezu leichtfertig wieder her gegeben. Dafür hatte einmal mehr ein einfacher Ball langer Ball gereicht. Torwart Frederic Löhe hatte die Kugel nach vorne gedroschen, Lukas Müller und Kai Gehring andächtig zugeschaut wie Bogicevic den Ball annahm und ihn von der halbrechten Seite aus 14 Metern an Reule vorbei zum 1:1 ins lange Eck bugsierte. „Wir müssen offenbar stets zwei Tore schießen, wenn wir gewinnen wollen, da wir immer einen Treffer kassieren“, kommentierte Großaspachs Coach Weiß die Szene. Zum Glück für seine Elf scheiterte Gießens Angreifer wie schon erwähnt rund 20 Minuten später an Reule. Ansonsten wäre der SG-Trainer wohl richtig deutlich geworden.

Wobei der 33-Jährige auch so ankündigte, dass Fehler knallhart analysiert und angesprochen werden. Nach der Aalen-Partie sei es jedenfalls richtig laut geworden. Gegen Gießen habe seine Mannschaft ein paar Dinge besser gemacht als zum Auftakt der zweiten englischen Woche in Folge. Doch anscheinend sind gewisse Nachlässigkeiten bei dem Team aus dem Fautenhau mittlerweile Standard. Wie in der 65. Minute.

Hinzu kommt, dass die SG in der Offensive derzeit nicht gerade vor Effektivität glänzt. Gute Ansätze sind da, doch mal ist der sogenannte letzte Pass einen Tick zu ungenau, mal wird die klare Chance nicht genutzt. Möglichkeiten hatten gestern Abend aber nicht nur die Hausherren, sondern auch die Gäste aus Gießen. Allerdings sah Weiß ein kleines Plus an klaren Gelegenheiten bei seiner Mannschaft. Nicht zu unrecht beklagte er, „dass wir eigentlich schon zur Halbzeit hätten vorne liegen müssen“. Dabei dachte der Coach sicher zum Beispiel an die 36. Minute, als Can Karatas frei vor Löhre stand und den Torwart schon überwunden hatte, aber der in Waiblingen geborene Ex-Profi Michael Fink (unter anderem Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach und Besiktas Istanbul) beförderte die Kugel doch noch von der Linie. Zumindest die Schlussphase vor der Pause gehörte ebenso wie die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel den Gastgebern. Bis zum 1:1.

Danach war die Partie völlig offen. Die SG war einfach nicht stabil genug. „Das gehört auch zur Entwicklung. Wir haben eine junge Mannschaft“, urteilte Weiß und erinnerte daran, dass seine Elf nach der Zweitvertretungen der Erstligisten Hoffenheim, Mainz und Stuttgart das viertjüngste Team der Liga stellt. „Manchmal fehlt einfach ein Stück Cleverness“, stellte der Coach nüchtern fest und machte klar, wie er das ändern will: „Wir müssen weiterhin hart arbeiten.“ Eventuell dauert es dann ja nicht mehr lange bis Aspachs fünftem Saisonsieg. Vielleicht klappt’s schon kommenden Samstag, obwohl der Tabellenneunte da zum zweitplatzierten TSV Steinbach Haiger muss.

SG Sonnenhof Großaspach: Reule – Gipson, Müller, Gehring, Brändle (74. Kühn) – Messina (85. Frölich), Jüllich – Karatas (75. Sadler), Tomic (85. Rahn), Lewerenz – Hummel.

FC Gießen: Löhe – Fisher, Fink, Sarr – Gaudermann, Tilludis (90. Münn), Trkulja, Mohr , – Sawada, Bogicevic (88. Öztürk), Owusu.

Tore: 1:0 (55.) Lewerenz, 1:1 (65.) Bogicevic. – Gelbe Karten: Brändle, Sadler / Gaudermann, Tilludis. – Schiedsrichter: Brombacher (Kandern). – Zuschauer: 350.

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Erstellt:
29. September 2021, 06:00 Uhr

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