Spaß an Sport und Spiel in trüber Zeit

Der Bewegungsparcours der TSG Backnang 1846 wird sehr gut angenommen. Auch bei schlechter Witterung genießen viele Eltern und Kinder das Angebot auf dem Hagenbach. Backnangs größter Verein sorgt bei Groß und Klein für strahlende Gesichter.

Hüpften vor Freude über den Bewegungsparcours auf dem Hagenbach: Andrea, Alexander, Fabian und Michael Flegler (von links). Das Angebot der TSG Backnang 1846 kommt bei Groß und Klein bestens an. In trüben Zeiten bietet der Sport den Familien ein wenig Abwechslung. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Hüpften vor Freude über den Bewegungsparcours auf dem Hagenbach: Andrea, Alexander, Fabian und Michael Flegler (von links). Das Angebot der TSG Backnang 1846 kommt bei Groß und Klein bestens an. In trüben Zeiten bietet der Sport den Familien ein wenig Abwechslung. Foto: T. Sellmaier

Von Simone Schneider-Seebeck

Welch ein erfrischender Anblick – im wahrsten Sinne des Wortes. Dunkle Wolken ziehen über den Himmel, ein ordentlicher Wind rüttelt immer wieder am Pavillon, in dem die Aufsicht nach dem Rechten schaut, und auf dem Sportplatz am Hagenbach toben und lachen Kinder und ihre Eltern. „Die Leute, die an unserem Betreuerzelt vorbeilaufen, gehen mit einem Lächeln vorbei“, freut sich Ute Haag, die mit Svetlana Persicke heute die letzte Schicht übernommen hat. Das Kindersportangebot, das die TSG Backnang 1846 seit dem 1. Mai an den Wochenenden anbietet, wird sehr gut angenommen. Das zeigt sich auch an diesem Tag – die Termine sind alle ausgebucht. Dabei war die Wettervorhersage eigentlich nicht so gut. Doch die Besucher haben Glück. Abgesehen von ein paar Tropfen bleibt es trocken. Und wen stört schon das bisschen Wind, wenn man endlich mal wieder etwas Sport treiben darf.

Die Termine werden im Zehnminutentakt angeboten. Alle zehn Minuten ist Wechsel, das wird mit Paulchen Panther recht einprägsam angekündigt. Insgesamt sechs Stationen sind aufgebaut, dank eines Einbahnstraßensystems kommt man sich beim Gang von einer zur anderen nicht in die Quere. An jeder Station erklären Hinweistafeln, was zu tun ist, doch der Fantasie bei der Nutzung sind keine Grenzen gesetzt. Besonders Familien mit kleineren Kindern sieht man beim gemeinsamen Sportspaß. Die Freude sieht man allen an.

Eine Mutter und ihr kleiner Sohn sind gerade äußerst konzentriert mit dem Eierlauf beschäftigt. Vorsichtig balancieren beide über eine Bank, dann geht’s im Slalom um einen Hütchenparcours und wieder zurück. Bei dem Wind ist es nicht so leicht, den Tischtennisball auf dem Löffel zu halten, doch der Junior hat seine eigene Technik. Er hält den Löffel ganz weit vorne. Welch ein Spaß, als der Mama schließlich auffällt, dass ihr Ball noch bei den Hütchen auf dem Boden liegt, während der Sohn schon wieder auf der Bank steht. Der Papa beschäftigt sich währenddessen mit dem Kleinkind, das zufrieden mit den Hütchen spielt.

Für die beiden Aufsichtspersonen ist es eigentlich ein recht entspannter Nachmittag. Der Wind rüttelt etwas am Pavillon, doch er ist gut am Spielfeldrand befestigt. „Solange es nicht regnet, ist alles cool“, findet Ute Haag. Die Blicke der beiden schweifen über den Sportplatz, doch es ist nicht nötig, irgendwo einzugreifen oder die Hygieneregeln anzumahnen. Betritt man das Gelände, informieren Schilder über den Ablauf, und sobald das Signal zum Stationswechsel da ist, dürfen die Neuankömmlinge loslegen. „Seid ihr der 16.50-Uhr-Termin?“, fragt Haag und hakt den Namen auf der Liste ab. Bis auf eine Familie sind heute alle gekommen, die sich angemeldet hatten. Claudia Krimmer, Referentin für Sport und Gesundheit des größten Backnanger Vereins, ist sehr zufrieden, wie gut das Angebot angenommen wird. Innerhalb weniger Wochen hatte ein abteilungsübergreifendes siebenköpfiges Team das Konzept entwickelt. Krimmer sagt: „Es ist wichtig, dass man für unsere Mitglieder und speziell für die Kinder etwas tut.“ Svetlana Persicke ergänzt: „Wenn man die Freude der Kinder sieht, ist das toll.“ Manche Familien sind schon das dritte Mal dabei. Und damit es nicht langweilig ist, bekommen die sechs Stationen immer wieder ein neues Gesicht.

„Die Kiddies haben offensichtlich Spaß. Und was toll ist, die Eltern machen etwas gemeinsam mit ihren Kindern“, hat Krimmer beobachtet. Jörg Blaetter ist mit Frau und Nachwuchs bereits zum zweiten Mal da: „Die Stunde geht ruckzuck rum. Man ist immer gefordert.“ Was ihm am besten gefällt? Natürlich die Basketballübung, schließlich ist er Trainer der Basketballmänner der TSG und gehört zum Team, das den Parcours konzipiert hat. Was ihm auch gut gefällt: „Es ist schön, dass etwas los ist und dass man wieder andere Menschen sieht.“

Viele strahlende Gesichter sind an dem trüben Tag auf dem Hagenbach zu sehen – bei Groß und bei Klein. Auch bei der Familie, die sich jetzt gerade beim Basketballkorb aufhält. Der Papa hat den Sohn geschnappt und schwingt ihn zum Korb, damit der Kleine den Ball darin versenken kann. Teamarbeit zahlt sich eben aus. „Man muss die Kinder in Bewegung halten“, erklärt Claudia Krimmer die Idee der TSG. „Nur spazieren zu gehen ist langweilig.“ Sehr gern würden die Vereine ihren Mitgliedern mehr bieten, doch aktuell ist das nicht einfach: „Der Sport fällt gänzlich hinten runter.“

Wie wichtig Sportangebote sind, beweist die Familie, die gerade damit beschäftigt ist, gemeinsam einen Ball auf zwei Stäben über zwei Bänke zu balancieren. „Die Kinder sind froh, dass sie ihre Trainingsjacken mal wieder anziehen können“, so die Mama. „Wir brauchen so etwas mal wieder.“ Macht es denn Spaß? Begeistertes Nicken bei den Söhnen. Dass dem Handball ihre Leidenschaft gehört, zeigt sich bei der nächsten Station, als sie so fix die aufgestellten Hütchen abschießen, dass die Eltern mit dem Aufstellen nicht mehr hinterherkommen. Ein kleiner Junge freut sich darüber, dass er das zweite Mal ein Abzeichen erhält, einen TSG-Anstecker. Was ihm besonders gut gefallen hat? Die Übung mit den Steinen. Dabei muss man im Liegestütz Steine von einem Reifen in den danebenliegenden befördern. Bereits das dritte Mal ist er da und war schon am Vorabend deshalb ganz aufgeregt. Nicht wegen des frischen Windes, sondern wegen des erfrischend guten TSG-Angebots in einer ansonsten eher trüben Zeit.

Noch freie Termine

Über www.tsg1846.de/anmeldung kann ein Termin fürs Sportangebot gebucht werden. Für den 22. und den 24. Mai sind noch freie Termine verfügbar. Sollte es nicht möglich sein, den gebuchten Termin wahrzunehmen, lässt er sich übers Buchungssystem wieder stornieren und wäre damit für andere Interessierte wieder frei.

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Erstellt:
18. Mai 2021, 06:00 Uhr

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