Spitzenreiter HC Oppenweiler/Backnang im Duell der Seriensieger

Die Drittliga-Handballer aus dem Murrtal haben mit zuletzt vier Erfolgen die Tabellenführung erst erobert und dann verteidigt. Sogar fünfmal nacheinander hat der HC Erlangen II gewonnen, der am morgigen Samstag um 20 Uhr in der Gemeindehalle erwartet wird.

HCOB-Kreisläufer Alexander Schmid sieht sein Team für den weiteren Saisonverlauf auf einem guten Weg. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

HCOB-Kreisläufer Alexander Schmid sieht sein Team für den weiteren Saisonverlauf auf einem guten Weg. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

„Wir gehen respektvoll an die Aufgabe heran“, betont HCOB-Trainer Daniel Brack vor dem Duell mit den Mittelfranken, „wollen aber natürlich einen Heimsieg einfahren.“ Die Erfolge der vergangenen Wochen haben viel Selbstvertrauen verliehen – das gilt für die klar gewonnenen Spiele zu Hause gegen München und Horkheim wie für die engen Partien in Balingen und Waiblingen. Solche Resultate „geben uns die Gewissheit, dass wir knappe Spiele für uns entscheiden können“, sagt der 42-Jährige.

Nach dem 35:33 im Rems-Murr-Duell sei aber „auch etwas Demut angesagt, weil wir wissen, dass wir besser spielen können und künftig auch müssen“, so Brack: „Uns hat die Zweikampfbereitschaft gefehlt, um dem Spiel markant den Stempel aufzudrücken.“ Deshalb stand eine Partie bis zum Ende auf der Kippe, „die wir nach dem Start, den wir hingelegt haben, deutlicher für uns hätten entscheiden müssen“, bemängelt Kreisläufer Alexander Schmid: „Aber auch das Glück des Tüchtigen gehört manchmal dazu.“

Unterm Strich stimmte das Ergebnis, mit dem der HCOB die Spitzenposition behauptete. Erster auf der Zielgeraden der Hinserie: „Hätte uns das jemand vor dem Saisonstart gesagt, hätten wir das sofort unterschrieben“, ordnet Schmid die Lage ein. Der 35-Jährige erkennt aber auch noch Steigerungspotenzial auf allen Positionen und in sämtlichen Bereichen und sieht die Murrtaler daher auf einem guten Weg, „um für den weiteren Saisonverlauf gewappnet zu sein“.

Bei Erlangen II sitzt ein Europameister des Jahres 2016 auf der Trainerbank

Die nächste Herausforderung ist das letzte Heimspiel der Vorrunde, das für Oppenweiler/Backnang zugleich der letzte Auftritt in diesem Jahr ist (siehe Infobox). Mit Erlangens Erstliga-Reserve wird ein formstarker Rivale in der Gemeindehalle erwartet, der mit 14:10 Punkten Achter ist. Das Team von Johannes Sellin, der 2016 als Spieler mit Deutschland Europameister wurde, sorgte zuletzt für Aufsehen und gewann fünfmal in Folge. „Auch gegen starke Gegner“, betont Daniel Brack und denkt wohl vor allem an Kornwestheim. Ein Team der Top Sechs und damit ein Kontrahent der Kragenweite des Tabellenführers war aber nicht dabei.

Wie es sich für die Zweite eines Bundesligisten gehört, zählen zum Erlanger Kader einige Talente mit Perspektive. Vor allem Tim Gömmel rückte in dieser Saison in den Fokus: Der Außenspieler ist treffsicherster Akteur seiner Truppe und trug zuletzt wie Elias Newel vom HCOB das Trikot des Juniorennationalteams. Vom Deutschen Handballbund wurde der 17-Jährige in den Elitekader aufgenommen – ein erlesener Zirkel für Spieler mit großer Zukunft. „Er ist für sein Alter ungewöhnlich weit“, sagt Brack.

Beim HCOB steht hinter Daniel Schliedermann ein Fragezeichen

Mit welcher Formation die Gäste antreten, ist schwer vorherzusagen. Es gibt Spieler, die in der Ersten und in der Zweiten gefragt sind, und das Bundesliga-Team erwartet fast zeitgleich den THW Kiel. Bei den Hausherren gibt es auch ein Fragezeichen: Rückraumspieler Daniel Schliedermann, der in Waiblingen zur Pause raus musste, droht erneut auszufallen. Was die Taktik betrifft, glaubt Brack, dass das Tempo eine große Rolle spielt: „Erlangen wird versuchen, darüber etwas zu bewegen, aber das wollen wir auch.“ Die Abwehrarbeit soll wieder besser sein als in der zweiten Hälfte in Waiblingen, um sich Bälle des Gegners und damit am Ende die Punkte zu krallen. Ziel ist, „mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen“. Als Drittliga-Spitzenreiter ließe sich Weihnachten sicherlich besonders schön feiern.

Rund ums morgige HCOB-Spiel und die Gäste aus Mittelfranken

Vorzeitige Pause Während 14 von 16 Drittligisten am nächsten Wochenende noch den letzten Vorrundenspieltag absolvieren, setzt der HC Oppenweiler/Backnang bereits mit dem Heimspiel an diesem Samstag (20 Uhr, Gemeindehalle) gegen Erlangen II den Haken hinter das Jahr 2023. Die Partie in Würzburg war zunächst auf Anfang November vorverlegt worden, ehe sie wegen der Berufung von Elias Newel ins Juniorennationalteam auf den 28. März 2024 wanderte. Im neuen Jahr geht’s am 20. Januar (19.30 Uhr) beim TSV Neuhausen/Filder weiter.

Starke Jahre Der HC Erlangen II hat erfolgreiche Drittliga-Spielzeiten hinter sich. In der Saison 2021/2022 holte das Team, das als Erstliga-Reserve nicht aufsteigen darf, den Titel in Staffel E mit Teams aus Nordbayern und Hessen. In der vergangenen Runde gab’s Rang drei in der Staffel Ost hinter Aue und Hildesheim. Nun wurde Erlangen II wie schon öfter in der Vergangenheit wieder in die Südstaffel eingruppiert.

Die Bilanz Fünf Partien bestritt der HCOB in den letzten Jahren gegen Erlangen II. Die Franken siegten dreimal, alleine zweimal im Ligapokal 2021/ 2022. Nur in Punktspiele liegen die Murrtaler mit zwei Siegen und einer Niederlage vorne. In den 1980ern traf der TV Oppenweiler in der Regionalliga auf die HG und die CSG Erlangen, die 2001 fusionierten.

Viel Drumherum Der HCOB hat für das morgige Spiel ein vorweihnachtliches Begleitprogramm organisiert. Es gibt Glühwein, eine Tombola und eine Fotobox zum Schießen von Erinnerungsfotos. Wer dennoch daheim bleibt, kann die Partie auf sportdeutschland.tv anschauen.

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Erstellt:
8. Dezember 2023, 09:28 Uhr

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