Stadt macht sich für Feuerwehrdienst stark
Der Murrhardter Gemeinderat befürwortet die Entschädigungserhöhung für den Einsatz und die Richtlinie zur Förderung des Ehrenamts in der freiwilligen Feuerwehr sowie die Entschädigungserhöhung für Stadträtinnen und Stadträte.
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. „Wir sind froh über viele ehrenamtliche Mitglieder unserer freiwilligen Feuerwehr“, betonte Bürgermeister Armin Mößner. Um dieses wichtige und unverzichtbare Ehrenamt weiter attraktiv zu gestalten und zu würdigen, wird die Entschädigung von 15 auf 16 Euro pro Einsatzstunde und Mitglied erhöht, die jährlichen Mehrausgaben von 3506 Euro werden über das Gesamtbudget gedeckt, erläuterte der Rathauschef in der Gemeinderatssitzung.
Weiter stellte er die Richtlinie zur Förderung des Ehrenamts in der freiwilligen Feuerwehr mit dem Ziel vor, den Feuerwehrdienst aufzuwerten, langfristig das Interesse daran zu verstärken und das Potenzial in der Bevölkerung für die Zukunft zu erhalten. Damit verbunden ist die Erstellung einer Konzeption zum Ausbau und zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit mit dauerhafter Imagewerbung, gegebenenfalls mit Werbefachleuten. Die Kosten trägt die Stadt. Besondere Ehrungen von Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen sollen künftig im Rahmen des städtischen Bürgerempfangs erfolgen. Die Stadt begleitet die Feuerwehr aktiv in ihrer Arbeit, wozu regelmäßige Besprechungen der Kommandanten mit dem Bürgermeister stattfinden. Mindestens einmal pro Jahr soll es auch eine Aussprache mit dem Feuerwehrausschuss und den Führungskräften der Feuerwehr Murrhardt geben. Hinzu kommen regelmäßige Informationen von und Gespräche mit Arbeitgebern über die Feuerwehrarbeit. Feuerwehrmitglieder sollen besondere Vergünstigungen erhalten wie Freikarten, Zuschüsse oder Ermäßigungen für das Freibad, Kulturveranstaltungen, die Stadtbücherei und Angebote der Volkshochschule. Die Stadt Murrhardt ermöglicht unter anderem für besondere Anlässe Buchungen im Feuerwehrhotel Sankt Florian am Titisee. Dort erhalten auch Feuerwehrleute, die 40 Jahre bei der Feuerwehr tätig sind, zu ihrem Jubiläum einen Freiplatz für drei Tage.
Einmütig würdigten die Fraktionssprecher die vielfältigen Leistungen der Feuerwehr für das Gemeinwohl, dankten deren Mitgliedern für ihre Einsätze und befürworteten die Entschädigungserhöhungen sowie die Richtlinie zur Förderung des Ehrenamts. „Wir brauchen alle die Feuerwehr und sind froh, wenn die Kameraden in einer Notsituation kommen und helfen“, betonte Edgar Schäf (SPD). Bei der Feuerwehr werde überdurchschnittliches bürgerschaftliches Engagement geleistet, wenn Menschen in prekäre Situationen kommen, darum begrüße man diese öffentlichkeitswirksame Anerkennung und Wertschätzung, erklärte Rolf Kirschbaum. Die Erfahrung und das Fachwissen älterer, nicht mehr aktiver Feuerwehrmitglieder, die in der Alterswehr sind, würden bei Einsätzen weiter genutzt, indem sie im Hintergrund logistisch und organisatorisch mitarbeiten, erwiderte Mößner auf eine Nachfrage des CDU/FWV-Stadtrats.
„Unsere Feuerwehr leistet großartige Arbeit, für die wir alle sehr dankbar sind“, auch gelte es den Feuerwehrdienst attraktiv zu machen, fand Hartmann Widmaier. „Die freiwillige Feuerwehr ist eine städtische Einrichtung, das DRK ein Verein“, aber: DRK-Mitglieder, die bei Feuerwehreinsätzen diverse Aufgaben wie die Versorgung Verletzter übernehmen, erhalten dieselbe Entschädigung wie Feuerwehrmitglieder, stellte Mößner auf Nachfrage des Stadtrats der Fraktion MDAL/Die Grünen klar.
Elisabeth Zenker schlug vor, die Imagewerbung noch zu verbessern, indem die Wertschätzung auch für die Frauen der Feuerwehrmitglieder zum Ausdruck gebracht wird. Es gebe einen Frauennachmittag, auch sei ein Ausflug auf Kosten der Stadt zugesagt, der aber wegen der Coronapandemie noch nicht stattgefunden habe, erklärte der Bürgermeister. Wenn Feuerwehrmitglieder bei besonders schwierigen Einsätzen Hilfe benötigen, können Interventionsteams mit Seelsorgern und entsprechend ausgebildeten Feuerwehrmitgliedern über die Einsatzleitstelle in Waiblingen auch anonym angefordert und genutzt werden, erklärte Kommandant Stefan Krehan, der als Zuhörer die Beratung verfolgte, auf Nachfrage der SPD-Stadträtin. „Wenn Hilfe erforderlich ist, wird sie angeboten, und Unterstützung ist gewährleistet“, so Mößner.
Außerdem stimmte das Gremium unisono zu, vor der Kommunalwahl 2024 die Entschädigung für die ehrenamtliche Tätigkeit der Stadträtinnen und Stadträte zu erhöhen. Die Monatspauschale steigt von bisher 50 auf 75 Euro, das Sitzungsgeld von 40 auf 50 Euro pro Sitzung und die Fraktionsvorsitzenden erhalten nun jährlich eine zusätzliche Pauschale von 1200 Euro statt bisher 1000 Euro. Diese moderate Anpassung sei in Anerkennung der umfangreichen und wertvollen Arbeit für die Vertretung der Bürgerinnen und Bürger gerechtfertigt, fand Gerd Linke (MDAL/Die Grünen).