Donald Trump spricht in der Wahlnacht
Und plötzlich sind auch Ivanka und Jared wieder da
Auch wenn alle TV-Sender außer Fox News noch zögern: Donald Trump hält in Palm Beach, Florida, seine Siegesrede. Der Republikaner tritt im Kreis seiner Familie auf – samt Barron, Ivanka und Jared Kushner.
Von Theresa Schäfer/dpa/AFP
Es war kurz vor halb drei, als die Trumps und Vances auf die Bühne des West Palm Beach Convention Center in Florida strömten. Donald Trump vorne weg, mit seiner Frau Melania in einem schiefergrauen Kostüm und einem schlaksigen jungen Mann mit ernster Miene im Anzug im Schlepptau: Barron, der jüngste Sohn der Trumps. Der 18-Jährige durfte bei dieser Wahl zum ersten Mal abstimmen.
Und dann kam das, was man erwartet hatte, seit der rechtskonservative Sender Fox News Trump schon früh im Alleingang zum Wahlsieger erklärt hatte: Trump rief sich zum Sieger aus, auch wenn die anderen großen TV-Sender und die Nachrichtenagentur AP noch zögerten.
Donald Trump verspricht „goldenes Zeitalter“
„Es ist ein politischer Sieg, wie ihn unser Land noch nie erlebt hat“, sagte Trump vor seinen jubelnden Anhängern. „Wir haben Geschichte geschrieben.“ Trump kündigte an, das gespaltene Land zu „heilen“. „Ich danke dem amerikanischen Volk für die außerordentliche Ehre, zum 47. Präsidenten gewählt worden zu sein.“ Er versprach Amerika ein „goldenes Zeitalter“ und bedankte sich bei seinen Wählerinnen und Wählern für die Unterstützung. „Dies wird für immer als der Tag in Erinnerung bleiben, an dem das amerikanische Volk die Kontrolle über sein Land zurückgewonnen hat.“
Hinter dem 78-Jährigen, der in bester Laune gewohnt ausufernd plauderte, zum Beispiel über Elon Musks Raketen und darüber, wie der Impfgegner Robert F. Kennedy junior „make America healthy again“, Amerika wieder gesund machen werde – seine Familie: Nun wieder vollzählig, samt seiner Tochter Ivanka und seinem Schwiegersohn Jared Kushner, die den Wahlkampf nur von fern beobachtet hatten. In Trumps erster Amtszeit hatten sie noch zu den Topberatern im Weißen Haus gehört.
Lara Trump ist die Co-Chefin der Republikaner
Prominent links hinter Trump platziert stand seine Schwiegertochter Lara. Erics Frau ist die Co-Chefin der republikanischen Partei. Nicht fehlen durften natürlich auch Trumps jüngere Tochter Tiffany und Don junior, der sich im Wahlkampf als scharfer „attack dog“ seines Vaters bewährt hatte. An Tiffanys Seite: Ihr Ehemann, der schwerreiche Unternehmersohn Michael Boulos. Trump hatte im Wahlkampf ausgeplaudert, dass die beiden ihr erstes Kind erwarten. Neben Tiffany stand Kimberly Guilfoyle, die Freundin von Don jr., ihres Zeichens Moderatorin beim stramm konservativen Sender Fox News. War es Zufall, dass die Outfits von Guilfoyle, Tiffany und Ivanka Trump zusammen die Farben der „Stars and Stripes“ bildeten? Wahrscheinlich nicht.
Im Überblick – das sind die Kinder von Donald Trump:
- Donald Trump jr. (46): Vater von fünf Kindern, tourte durch die entscheidenden „Swing States“, seine Partnerin ist die Fox-News-Moderatorin Kimberly Guilfoyle
- Ivanka Trump (43): hat drei Kinder, gehörte in der ersten Trump-Regierung zusammen mit ihrem Mann Jared Kushner zu den Topberatern, saß diesen Wahlkampf aus
- Eric Trump (40): kümmert sich vor allem um die Trump’schen Familiengeschäfte, ist mit Lara Trump verheiratet, die seit ein paar Monaten Co-Chefin des Republican National Committee ist
- Tiffany Trump (31): stammt aus Trumps zweiter Ehe mit Marla Maples, die Juristin ist mit Michael Boulos verheiratet und erwartet ihr erstes Kind
- Barron Trump (18): ist der jüngste Sohn von Trump und seiner dritten Frau Melania, er lebte als Teenager im Weißen Haus und studiert inzwischen Wirtschaft in New York
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Trumps Enkel mit auf der Bühne
Auch einige von Trumps Enkelkindern waren aufgeblieben: Darunter Kai, die älteste der Enkelschar, die auch auf dem Nominierungsparteitag im Sommer in Milwaukee gesprochen hatte und ein Licht auf Donald Trump als gemütlichen Opa warf.
Kurz durfte auch Trumps „Running Mate“ sprechen: J.D. Vance, der von seiner Frau Usha begleitet wurde, bejubelte das „größte politische Comeback in der Geschichte der Vereinigten Staaten“. Trump hat sich bereits die wichtigen Swing States Pennsylvania, North Carolina und Georgia gesichert und die Chancen seiner Kontrahentin Kamala Harris dramit dramatisch verschlechtert. Die Wahlparty in der Howard University in Washington, eines der renommiertesten und geschichtsträchtigsten „black colleges“ in den USA und Harris’ „Alma Mater“, sagte die Demokratin ab.
Nach guten 25 Minuten war Donald Trump durch. „God Bless America“, rief er der Menge zu, bevor er seine Fäuste zu seinem Lieblingssong in die Luft boxte: Y.M.C.A.