Verfahren wegen Allmersbacher Bluttat beginnt

Am Dienstag findet in Stuttgart der erste Gerichtstermin gegen den Mann statt, der sich wegen Mordes zu verantworten hat.

Die Ermittler der Polizei nahmen im Juni die Spuren in der Allmersbacher Wohnung auf, wo sich die Bluttat ereignet hatte. Foto: B. Beytekin

© Benjamin Beytekin

Die Ermittler der Polizei nahmen im Juni die Spuren in der Allmersbacher Wohnung auf, wo sich die Bluttat ereignet hatte. Foto: B. Beytekin

Von Bernhard Romanowski

ALLMERSBACH IM TAL. Der Schock über die Tat war groß und hallte lange nach, als sich die Nachricht von der Bluttat vergangenen Sommer in der Doppelortgemeinde verbreitet hatte. Ebenso groß war die Anteilnahme im Ort und im ganzen weiteren Umland, nachdem in der Nacht zum Sonntag, 21. Juni, eine 41-jährige Frau und ihre neunjährige Tochter in Allmersbach im Tal gewaltsam zu Tode gekommen waren. Mutter und Tochter waren an jenem Sonntagmorgen in ihrer Wohnung von einem Angehörigen tot aufgefunden worden. Das gerichtliche Verfahren gegen den mutmaßlichen Täter wird nun am Dienstagmorgen vor der 19. Großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts als Schwurgericht eröffnet.

Dem 36-jährigen Angeklagten, der zuletzt in Mundelsheim gemeldet war, wird vorgeworfen, am frühen Morgen des 21. Juni seine frühere Lebensgefährtin und deren neunjährige Tochter in Allmersbach im Tal getötet zu haben. Anschließend soll er versucht haben, seine getrennt von ihm lebende Ehefrau in Gaildorf zu töten. Die Staatsanwaltschaft geht bei den genannten Taten davon aus, dass der Täter mit Heimtücke und niederen Beweggründen vorging, was die Einstufung als Mord in zwei Fällen (Allmersbach) beziehungsweise Mordversuch (Gaildorf) bedingt.

Wie seinerzeit berichtet, war der Angeklagte vor den schrecklichen Ereignissen gut ein Vierteljahr mit dem Opfer liiert gewesen. Die 41-Jährige hatte sich kurz vor der Tatnacht im Juni von ihm getrennt. „Der Angeklagte wollte seine Ex-Partnerin in Allmersbach dann am 20. Juni aufsuchen“, wie ein Gerichtssprecher unserer Zeitung mitteilt. Die Frau war aber offenbar mit einem Besucher auf der Terrasse zu sehen gewesen. Nachdem der Besucher gegangen war, betrat der Angeklagte die Wohnung und geriet in Streit mit der Frau.

Im Zuge dessen soll er sie getötet haben. Auch die neunjährige Tochter, die sich ebenfalls in der Wohnung aufhielt, soll anschließend durch die Hände des Angeklagten ums Leben gekommen sein. Anschließend fuhr der Mann offenbar mit seinem Auto nach Gaildorf, wo seine getrennt von ihm lebende Ehefrau lebt.

Die 38-Jährige wäre wohl beinahe auch von ihm getötet worden. Anscheinend konnte der Angeklagte aber nicht in deren Wohnung gelangen. Stattdessen zerschnitt er dann die Reifen am Fahrzeug der Frau. Anschließend fuhr er in seinem Wagen nach Mundelsheim. Er stellte sich am Sonntagnachmittag im Polizeirevier Böckingen im Landkreis Heilbronn der Polizei und gestand dort die Taten in Allmersbach, wie die Polizeipressestelle damals mitteilte.

Neben dem Verfahrensauftakt am Dienstag sind vorerst zwölf Fortsetzungstermine in Stuttgart angesetzt – einer noch für Freitag, 18. Dezember, die anderen beginnend am 11. Januar des kommenden Jahres.

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Erstellt:
14. Dezember 2020, 06:00 Uhr

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