Untergang der Titanic
Wann und wo ist die Titanic gesunken?
Vor 112 Jahren kam es 650 Kilometer vor der kanadischen Küste zu einer verhängnisvollen Kollision eines Luxusdampfers mit einem Eisberg. Das Schiff hieß Titanic, und ihr Untergang ging in die Geschichtsbücher ein.

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Mai 2023: Die hochauflösenden 3D-Bilder könnten neue Erkenntnisse darüber liefern . . .
Von Markus Brauer
Der Untergang der Titanic ist die wohl bekannteste Katastrophe der Seefahrt. Am 10. April 1912 fuhr der als unsinkbar geltende Luxusliner auf seiner Jungfernfahrt vom britischen Southampton nach New York. Erforscht wird die Unglücksstelle unter anderem mit U-Booten.
Am 15. April gegen 2.20 Uhr sank die Titanic, nachdem sie am 14. April um 23.40 Uhr im Nordatlantik – etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland – einen Eisberg gerammt hatte. 1514 der mehr als 2200 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Das Unglück zog in die Geschichtsbücher ein – und später auch in die Drehbücher Hollywoods.
Titanic-Wrack auf 3D-Aufnahmen
Erst im Mai hatten Wissenschaftler mit Hilfe hochauflösender 3D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks geboten. Erstellt worden waren die detailreichen Aufnahmen im Sommer 2022 von einem auf die Tiefsee spezialisierten Kartografie-Unternehmen.
Mehr als 200 Stunden untersuchten U-Boote das Wrack und machten über 700 000 Bilder, die zu dem 3D-Scan zusammengesetzt wurden. Eine Produktionsfirma drehte einen Dokumentarfilm über das Projekt.
Der Planungsleiter der Expedition, Gerhard Seiffert, sagte der BBC, die Teilnehmer hätten nichts berühren dürfen, „um das Wrack nicht zu beschädigen“.
Die neuen Bilder zeigen das vom Heck getrennte Vorderschiff, als wäre es aus dem Wasser gehoben worden. Dabei sind selbst kleinste Details zu sehen, etwa die Seriennummer des Schiffspropellers.
Titanic: Was geschah am 14./15. April 1912 im Nordatlantik?
Die Aufnahmen könnten Historikern und Wissenschaftlern dabei helfen, herauszufinden, was genau im April 1912 mit dem Passagierschiff geschah. Bislang glichen ihre Nachforschungen angesichts des zunehmenden Verfalls des Wracks einem Wettlauf gegen die Zeit.
„Jetzt können wir die Titanic endlich ohne menschliche Interpretation betrachten, nur basierend auf Beweisen und Daten“, betont Parks Stephenson, der die Titanic seit vielen Jahren untersucht.
Der Luxusdampfer war im April 1912 bei der Fahrt vom englischen Southampton nach New York gesunken, nachdem er mit einem Eisberg zusammengestoßen war.
Seit dem Fund des Wracks im Jahr 1985 knapp 650 Kilometer vor der Küste Kanadas war die „Titanic“ ausgiebig erforscht worden. Allerdings war es Kameras nie gelungen, das Schiff in seiner Gesamtheit aufzunehmen.
Info: Titanic-Wrack
Biofilm und Rost Schon in 15 bis 20 Jahren könnten die Überreste komplett verschwunden sein, schätzen Wissenschaftler des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) für Polar- und Meeresforschung. „Das Wrack ist von Biofilmen und Rost überzogen“, erklärt AWI-Leiterin Antje Boetius.
Titanic-Bakterien Forscher entdeckten vor einigen Jahren in den Rostflocken eine Bakterienart, die nach ihrem Fundort „Halomonas titanicae“ genannt wurde. „Eigentlich wächst dieses Bakterium gerne im Warmen bei über 30 Grad“, erklärt Antje Boetius. „Aber dort, wo das Wrack liegt, sind es vier Grad.“
Tiefsee In der kalten Tiefsee müssten die Schiffsüberreste geschützt sein. Tatsächlich aber zersetzen die Mikroben trotz der Kälte die Schiffswände. „Sie tragen dabei nicht langsam Millimeter für Millimeter die Oberfläche ab, sondern verursachen Lochfraß“, erläutert die Meeresbiologin. „Dadurch wird das Wrack instabil und fällt irgendwann zusammen.“ Auch den Grund für die Zersetzung des Unesco-Weltkulturerbes kennen die Wissenschaftler. „Die Bakterien entziehen dem Eisen Elektronen als Energiequelle, um wachsen zu können. Sie leben also direkt vom Metall.“

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. . . wie es zu dem verhängnisvollen Untergang des berühmten Passagierschiffs vor mehr als 100 Jahren kommen konnte.

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Am 15. April gegen 2.20 Uhr sank die Titanic, nachdem sie am 14. April um 23.40 Uhr im Nordatlantik – etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland – einen Eisberg gerammt hatte. 1514 der mehr als 2200 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben.

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Fertigstellung der Aufbauten.

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Besonderes Interesse galt der Sicherheitsausstattung der beiden Schwesterschiffe. Sie galten als Wunder der Technik und wurden aufgrund der automatisch schließenden Wasserschutztüren zwischen den 16 wasserdicht abschottbaren Abteilungen im Juni 1911 in der Zeitschrift „The Shipbuilder“ als „praktisch unsinkbar“ bezeichnet.

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Querschnitt des Schiffs: Die Titanic war 269,04 Meter lang, 28,19 Meter breit, 53,33 Meter hoch (Unterkante Kiel bis Oberkante Schornstein), hatte 10,54 Meter Tiefgang, eine Vermessung von 46.329 Bruttoregistertonnen, 39.380 Tonnen Leermasse und 13.767 Tonnen Tragfähigkeit.

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Die Titanic auf Jungfernfahrt im Hafen von Southampton am 10. April 1912.

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Die Titanic verlässt am 2. April 1912 Belfast, wo sie gebaut wurde.

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Das Bild vermittelt aber auch einen Eindruck vom Auslaufen aus Southampton. Im Vergleich zu den umgebenden Schleppern wird die enorme Größe des Schiffes deutlich.

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Eines der letzten Bilder der Titanic: Aufgenommen am Hafen von Queenstown (Cork Harbour) am 11. April 1912.

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Die Titanic besaß drei Schiffsschrauben (Propeller) und konnte 23 bis 24 Knoten Höchstgeschwindigkeit und 21 Knoten Reisegeschwindigkeit erreichen. Die äußeren Propeller mit 7 m Durchmesser und je 38 Tonnen wurden von Vierzylinder-Kolbendampfmaschinen mit Dreifachexpansion und einer indizierten Leistung von jeweils 15 000 PS (11 MW) angetrieben.

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Geachtet wurde in erster Linie auf Luxus in der Ersten Klasse und weniger auf die Reisegeschwindigkeit.

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Die Ausstattung der Ersten Klasse erhielt elegante Suiten, prächtige Rauchsalons und Speisesäle und ein großes, für die Erste Klasse reserviertes Promenadendeck.

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Edward Smith, Kapitän der Titanic,

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Bildaufnahme (anderer Blickwinkel) des Eisbergs am Morgen des 15. April 1912, wenige Stunden nach dem Untergang der „Titanic“.

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. . . wie es zu dem verhängnisvollen Untergang des berühmten Passagierschiffs vor mehr als 100 Jahren kommen konnte.

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Die Titanic kurz nach der nächtlichen Kollision. (digital bearbeitetes Foto der Attrappe des Titanic-Museums in Branson, Missouri, USA).

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18. April 1912: Als die „Carpathia“, die die Überlebenden aufgenommen hatte, am Abend des 18. April in New York einlief, wurde die Anlegestelle weiträumig abgeschirmt. Die „Carpathia“ legte zuerst am Pier 59 der Chelsea Piers an, um die Rettungsboote der „Titanic“ hier zu entladen. Anschließend fuhr sie zum Pier 54, an dem etwa 30 000 Menschen in strömendem Regen warteten.

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Ein Londoner Zeitungsjunge mit dem Titelblatt der Zeitungen vom 16. April 1912.

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Am 15. April gegen 2.20 Uhr sank die Titanic, nachdem sie am 14. April um 23.40 Uhr im Nordatlantik – etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland – einen Eisberg gerammt hatte. 1514 der mehr als 2200 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben.

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Mai 2023: Die hochauflösenden 3D-Bilder könnten neue Erkenntnisse darüber liefern . . .

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Bug der „Titanic“ im Jahr 2004: Am 15. April gegen 2.20 Uhr sank die Titanic, nachdem sie am 14. April um 23.40 Uhr im Nordatlantik – etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland – einen Eisberg gerammt hatte. 1514 der über 2200 an Bord befindlichen Menschen kamen dabei ums Leben.

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Bug der „Titanic“ im Jahr 2004: Am 15. April gegen 2.20 Uhr sank die Titanic, nachdem sie am 14. April um 23.40 Uhr im Nordatlantik – etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland – einen Eisberg gerammt hatte. 1514 der über 2200 an Bord befindlichen Menschen kamen dabei ums Leben.