Kraftstofflagerung
Wie lange ist Benzin und Diesel haltbar?
Benzin und Diesel werden immer teurer. Wer kann, der lässt das Auto stehen. Aber wie lange ist Benzin und Diesel im Tank haltbar, wenn das Auto kaum benutzt wird und was muss man bei der Lagerung im Kanister beachten?
Von Matthias Kemter
Auch zum Jahreswechsel 2025 haben die Spritpreise zugelegt. Grund ist der gestiegene CO2-Preis, der sich mit etwa 3 Cent je Liter Benzin und Diesel bemerkbar macht. Sind die Spritpreise doch einmal niedrig, ist es naheliegend, Sprit im Kanister auf Vorrat mitzunehmen. Aber wie lange ist Sprit überhaupt haltbar und was passiert mit Benzin und Diesel im Tank, wenn es nicht verbraucht wird?
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Die Haltbarkeit von Benzin
Die Haltbarkeit von Benzin ist von vielen Faktoren abhängig und lässt sich nicht genau vorhersagen. Bei luftdichter Lagerung in Metallkanistern ist Benzin theoretisch viele Jahre haltbar. Je nach Zusammensetzung sogar mehrere Jahrzehnte. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Benzin luftdicht gelagert wird. Das ist im Tank des Autos, Motorrades oder Lastfahrzeuges allerdings nicht der Fall. Je nach Zusammensetzung des Benzins und der Beschaffenheit des Tanks, entweichen entzündliche Stoffe und Oktanzahl. Auch die allgemeine Qualität des Kraftstoffes nimmt ab. Bei sehr altem Benzin im Tank kann es sogar passieren, dass das Fahrzeug gar nicht erst anspringt. In der Regel ist Benzin im Tank aber 1 bis 2 Monate haltbar, bevor die Qualität des Kraftstoffes anfängt abzunehmen. Auch darüber hinaus hat älteres Benzin im Tank meist keine großen Auswirkungen auf den Motor. Da sich dies aber nicht genau beurteilen lässt, sollte nach 2 bis 3 Monaten der Kraftstoff im Tank allerdings verbraucht und nachgefüllt werden. Wer weniger fährt, sollte weniger tanken.
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Die Haltbarkeit von Diesel
Diesel ist auch bei luftdichter Lagerung nur maximal 6 Monate haltbar. Bakterien aus dem enthaltenen Biodiesel-Anteil zersetzen mit der Zeit den Kohlenstoff im Diesel und bilden eine Art Schlamm, der im Tank für Korrosion sorgen und das Kraftstoffsystem des Motors verstopfen kann. Im Tank des Autos verkürzt sich die Haltbarkeit von Diesel entsprechend auf wenige Monate. Nach 2 bis 3 Monaten im Tank sollte Diesel verbraucht und nachgefüllt werden.
Lagerung
Ob im Auto oder in der Garage, allgemein ist die Lagerung von Kraftstoff nicht zu empfehlen, da dies immer auch ein Sicherheitsrisiko mit sich bringt. Generell gilt, dass Kraftstoffe in Plastikkanistern schneller unbrauchbar werden, als in Metallkanistern.
Wer im Auto einen Reservekanister mit sich führt, darf in Deutschland bis zu 60 Liter pro Kanister transportieren, sofern der Kanister den Richtlinien der Reservekraftstoffkanister-Zulassung (RKK) entspricht. Dieser sollte luftdicht, fest verschließbar und bruchsicher sein. Empfohlen wird allerdings nur eine Menge von 10 Litern. Außerdem sollte sich der Kanister im Auto so weit weg vom Fahrer befinden wie möglich. Wer in andere Länder fährt, sollte zusätzlich auch auf die Richtlinien des Landes achten. Während in vielen Ländern nur eine Mitnahme von höchstens 10 Litern Kraftstoff im Reservekanister erlaubt ist, ist die Mitnahme in einigen Ländern sogar komplett verboten. Auf Fährschiffen ist die Mitnahme generell verboten.
In der Kleingarage ist eine Lagerung von maximal 20 Litern Benzin erlaubt. Da Diesel nicht so leicht entzündlich ist wie Benzin, darf in deutschen Kleingaragen (bis 100 qm) theoretisch sogar bis zu 200 Liter Diesel gelagert werden. Angesichts der schnelleren Verderblichkeit und des Risikos von Dämpfen, macht dies allerdings wenig Sinn.
Beim Lagern von Kraftstoffen sollte auch ein Blick in den Mietvertrag geworfen werden. Dieser schließt die Lagerung von Kraftstoffen nicht selten komplett aus. Ansonsten ist bei Kellern ebenfalls eine Lagerung von maximal 20 Litern erlaubt. Dies gilt jedoch für den gesamten Kellerbereich auch mit allen Räumen der Nachbarn zusammen.