Zum Abschluss die ersten Auswärtspunkte

Von Uwe Flegel

Viermal hatten es die Regionalliga-Volleyballerinnen der TSG Backnang diese Saison schon probiert – ohne Erfolg. Im fünften Anlauf hat es nun geklappt. 3:2 gewann das Team um Kapitänin Anne Pötzl bei den TSF Ditzingen. Für den Aufsteiger aus dem Murrtal war es der erste Auswärtssieg – und das im letzten Spiel des Jahres. Entsprechend lautstark jubelten Trainer Markus Sutterer und seine Spielerinnen nach dem Duell, als sie in der Ditzinger Konrad-Kocher-Sporthalle Arm in Arm im Kreis hüpften. Mit den zwei wichtigen Zählern im Kampf gegen den Abstieg haben sie sich selbst ein vorzeitiges und vor allem willkommenes Weihnachtsgeschenk beschert.

Fast zweieinhalb Stunden dauerte der Krimi, ehe er für den Drittletzten aus Backnang mit dem 15:12 im Entscheidungssatz ein Happy End fand. Wie schon im ersten Spiel der Saison hatte die TSG auch zum Rückrundenauftakt gegen Ditzingen gewonnen. Damit hat das Team aus dem Murrtal vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, wenn es in vier Wochen mit dem Gastspiel beim Tabellenzweiten VC Offenburg ins zweite Halbjahr geht. „Der Sieg war superwichtig“, wusste Coach Sutterer nach der „superengen“ Partie. Für den 57-Jährigen steht nach neun von insgesamt 18 Begegnungen fest: „Von den Punkten her passt es und von der Mannschaft her passt es bei uns ebenfalls.“

Die TSG macht die Ausfälle mit einer geschlossenen Teamleistung wett

Ein Beweis für diese Aussage ist, dass Backnang zu dem Erfolg kam, obwohl Iva Maglica, Kim Prade und Alexandra Berger gefehlt hatten sowie Libera Gwen Szabo angeschlagen war. Sie fuhr zwar mit, kam aber nur zu Kurzeinsätzen. In die Bresche sprang die 18-jährige Julia Ebel und machte das so gut, dass es vom Coach danach ein Extralob gab: „Julia muss man herausheben, ihre Annahme und Abwehr waren sehr gut.“ Ein Urteil, das sich jedoch auch andere Backnangerinnen verdienten. Zum Beispiel Vanessa Maglica. Die 26-Jährige wurde am Ende einmal mehr zur MVP und damit zur wichtigsten Spielerin der TSG gewählt.

Insgesamt überzeugten die Gäste als Mannschaft. Allerdings eine, die schwer in die Partie kam, früh in Rückstand geriet und diese fünf Punkte Abstand selten verringern konnte. 18:25 hieß es am Ende. In Durchgang zwei war die TSG dafür sofort hellwach, lag früh mit 7:3 vorne und brachte den Vorsprung zum 25:23 ins Ziel.

Maglica, Pötzl und Kolleginnen nahmen diesen Schwung in den dritten Satz mit. Schnell lagen sie klar mit 7:2 vorne, um dann Mitte des Durchgang mit Unkonzentriertheiten in der Annahme die Gastgeberinnen wieder stark zu machen. Auch Sutterers Auszeiten änderten daran nur wenig. Mit 25:21 ging der Durchgang an Ditzingen, das nun 2:1 führte. „Den Satz haben wir unnötig hergeschenkt“, urteilte der TSG-Trainer, um sofort hinzuzufügen: „Dafür haben wir aber den vierten Satz gedreht.“

In dem waren es die Ditzingerinnen gewesen, die rasch mit 8:2 geführt hatten und auf dem besten Weg waren, den Sack zuzumachen. Doch aus einem 3:1 und den damit verbundenen drei Zählern für den gastgebenden Tabellenfünften wurde nichts. Backnang kam Punkt für Punkt heran. Die Führung wechselte nun immer wieder hin und her, in der Schlussphase waren es aber die Gäste, die meist die Nase vorne hatten. Ein Netzroller beim Stand von 24:23 für die TSG rettete Ditzingen zwar noch einmal. Doch kurz darauf war es Vanessa Maglica, die den Punkt zum 26:24 und damit zum 2:2-Satzausgleich machte. Damit hatte Sutterers Mannschaft den ersten Auswärtspunkt schon einmal sicher. Nun ging es im fünften Satz nur noch darum, ob der zweite Zähler an die TSF oder die TSG geht.

Die Gäste ließen sich nicht mehr vom Kurs abbringen. In der Abwehr wurde um jeden Ball gekämpft und lange Ballwechsel gingen auch deshalb nun sehr oft an Backnang. Das lag meist drei oder vier Punkte vorne und behielt die Nerven, wenn Ditzingen wie beim 6:8 oder beim 12:14 etwas näher rankam. Am Ende war es ein Aufschlag der Gastgeberinnen ins Aus, der die TSG jubeln ließ. Im fünften Anlauf war der erste Auswärtssieg geschafft. Sutterer und sein Team hüpften im Kreis und feierten: „Super Backnang, super Backnang, hej, hej.“