Nach 19 Jahren Haft in Indonesien
Zum Tode verurteilter Franzose wieder in der Heimat
Ein in Indonesien zum Tode verurteilter Franzose ist nach 19 Jahren Haft aus einem Gefängnis in Jakarta entlassen worden und in Frankreich eingetroffen.
Von red/AFP
Ein zum Tod verurteilter Franzose ist nach 19 Jahren Haft in Indonesien wieder in seiner Heimat. Der 61 Jahre alte Serge Atlaoui landete am Mittwochvormittag in Paris, wie Flughafenmitarbeiter bestätigten. Er sollte vorerst in ein Gefängnis gebracht werden. Sein Anwalt hat bereits angekündigt, eine Umwandlung der Strafe und seine Freilassung zu beantragen.
Der Vater von vier Kindern wurde auf dem Flug nach Frankreich von drei französischen Polizisten begleitet. Der gelernte Schweißer war 2015 in einer Fabrik in Indonesien festgenommen worden, in der mehrere Dutzend Kilo Drogen entdeckt wurden. Ihm wurde vorgeworfen, an deren Herstellung beteiligt gewesen zu sein, was er jedoch bestritt.
Der aus Metz stammende Franzose wurde zunächst zu lebenslanger Haft und im Berufungsverfahren dann zum Tode verurteilt. 2015 entging er der Vollstreckung des Urteils nur knapp, nachdem Frankreich sich für ihn eingesetzt hatte. Nach einem im Januar unterzeichneten Abkommen verzichtet Jakarta nun aus humanitären Gründen auf die Vollstreckung der Todesstrafe, da Atlaoui krank sei.
Mindestens 530 zum Tode verurteilte Menschen in Indonesien in Haft
In Indonesien gelten besonders strenge Drogengesetze. Seit 2016 wurden dort keine Todesstrafen mehr vollstreckt. Nach Informationen einer Menschenrechtsgruppe sitzen jedoch mindestens 530 zum Tode verurteilte Menschen in Haft, unter ihnen 90 Ausländer.