Migranten besetzen Theater in Paris

Polizei räumt Theater mithilfe von Schlagstöcken und Tränengas

In Paris wurde ein von 450 jungen Migranten besetztes Theater geräumt. Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, während die Evakuierung auf öffentliche Ruhestörung begründet wurde.

Nur unter dem Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken konnte die Pariser Polizei die Migranten aus dem Theater treiben.

Von reb/AFP

Sicherheitskräfte in Frankreich haben ein Theater im Zentrum von Paris, das von rund 450 jungen Migranten besetzt war, mit Tränengas und Schlagstöcken geräumt. Die Einsatzkräfte durchbrachen am frühen Morgen eine Menschenkette, die Unterstützer vor dem Theater gebildet hatte, wie AFP-Journalisten berichteten. Der Pariser Präfekt Laurent Nuñez hatte die Evakuierung mit „öffentlicher Ruhestörung“ begründet. Die linke Abgeordnete Danielle Simonnet, die sich vor Ort befand, sprach von einem „äußerst gewalttätigen Einsatz“.

„Ich muss zur Schule heute morgen, was soll ich meinem Lehrer sagen“, sagte Adama, der nach eigenen Angaben aus der Elfenbeinküste stammt und 15 Jahre alt ist. „Wir töten niemanden, und wir stehlen nicht. Wir sind hier, um uns zu integrieren“, fügte er hinzu. Mehrere Vertreter der Präfektur boten den jungen Migranten Notunterkünfte an, die diese jedoch teilweise ablehnten.

Mitte Dezember wurde das Pariser Theater Gaîté lyrique von jungen Migranten besetzt. Die genaue Anzahl der minderjährigen Besetzer ist unklar. In den Wochen nach der Besetzung schoben die Stadt Paris und die französische Regierung, die für die Unterbringung minderjähriger Migranten und Asylbewerber verantwortlich ist, die Zuständigkeit gegenseitig hin und her.