Dubai-Schokolade
Warum Chargen aus Dubai und der Türkei beanstandet wurden
Der Hype um die Dubai-Schokolade scheint seinen Höhepunkt überschritten zu haben. Nun gibt es Warnungen vor bestimmten Importprodukten in Baden-Württemberg. Die teuerste Schokolade muss nicht unbedingt die beste sein.
Von Michael Maier
Kann man die trendige Dubai-Schokolade mit gutem Gewissen unter den Christbaum legen? Daran hatte Baden-Württembergs Agrar- und Verbraucherschutzminister Peter Hauk mit einer Pressemitteilung über gesundheitlich bedenkliche Proben Zweifel geweckt, bevor er wenige Tage später wieder etwas zurückruderte. „Natürlich, man kann das empfehlen“, sagte der CDU -Politiker. „Wir sagen nur: Vorsicht bei der Importware.“
In acht von acht Import-Stichproben des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamtes (CVUA) waren Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene, Fremdfett und mangelnde Kennzeichnung festgestellt worden.
Dubai-Schokolade falsch gekennzeichnet
„Fünf Proben entstammen unterschiedlichen Chargen Importware vom selben Hersteller aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, drei Proben kommen von verschiedenen Herstellern aus der Türkei. Die Proben wurden direkt bei Händlern hier in Deutschland vor Ort oder bei der Einfuhr in die Europäische Union (EU) genommen“, teilt ein Sprecher des Agrarministeriums auf Nachfrage mit.
Die betroffenen Lebensmittelunternehmen hätten jedoch schnell auf die Gutachten reagiert, indem sie ihre Eigenkontrollmaßnahmen verstärkten und die Kennzeichnung korrigierten, heißt es. Man bitte daher um Verständnis dafür, dass von einer Nennung der Hersteller abgesehen werde, so das Ministerium. Mit einer Korrektur der Kennzeichnung konnten die Produkte dann „verkehrsfähig“ gemacht werden.
Schlechte Dubai-Schokolade aus Dubai?
Der andere Teil der beanstandeten Proben - Ware aus den Vereinigten Arabischen Emiraten - sei direkt nach der Einfuhr beim Großhändler entnommen und teilweise dort gesperrt worden, insbesondere bei Verdacht auf krebserregende Stoffe. „Aufgrund der Höchstwertüberschreitungen von Mykotoxinen wurden die betroffenen Chargen durch den Lebensmittelunternehmer unschädlich beseitigt“, teilt das Ministerium mit.
„Man kann nicht zwingend sagen, je teurer, desto besser die Tafel Schokolade“, meinte unterdessen Bernhard Burdick von der Verbraucherzentrale NRW. Es gebe aber eine Faustregel, denn je weniger Zutaten die Schokolade enthalte, umso besser sei sie. Verwendet werden üblicherweise vor allem Kakao, Pistaziencreme, Engelshaar, Zucker und Milch.